Häufig gestellte Fragen zu speziellen Techniken, Blattgold, Anlegemilch und anderem mehr:

Anlegemilch, Blattgold, Antworten auf häufig gestellte Fragen
Ist „Vergolder“ ein „richtiger“ Beruf und gibt es die Fortbildung „Vergoldermeister“ / „Meister im Vergolderhandwerk“?

JA, der Vergolder/Fassmaler ist ein Handwerksberuf, der in die Gruppe der Malerhandwerksberufe gehört. Er wird im dualen Ausbildungsystem gelehrt.
Die zuständige und einzige Berufsschule ist die Städtische Berufs – und Meisterschule für das Vergolderhandwerk der Stadt München
Die Arbeit eines Vergolders hat immer mit Untergründen, Oberflächen, Blattmetallen aller Art, Restaurierung und der Beschäftigung mit historischen Farbfassungen und Fassmaltechniken zu tun.
Ich habe im Jahr 2011 meine Meisterprüfung im Vergolder- und Fassmalerhandwerk in München abgelegt und biete seit 2012 meine handwerklichen Leistungen in höchster meisterlicher Qualität in meiner Werkstatt in Berlin Zehlendorf auf der Domäne Dahlem an.

 

Arbeiten Sie mit echtem Blattgold?

JA, ich arbeite mit den verschiedensten Golden in Blattform. (Es gibt sehr viele Legierungen von Weißgold bis zum reinen Gold / 24 Karat. Ich halte Beispiele und Farbkarten dazu in meiner Werkstatt für Sie zur Ansicht bereit.)

Ich arbeite ABER AUCH mit anderen Blattmetallen (Blattsilber, Blattpalladium, Blattmessing, Blattkupfer, Blattaluminium).

 

Welche Untergründe können mit einem Blattmetall belegt werden?

Fast jedes Material kann mit den mir zur Verfügung stehenden Techniken bearbeitet werden. Wichtig ist,dass das zu bearbeitende Objekt keiner oder kaum direkter mechanischer Beanspruchung ausgesetzt ist.
Es gibt verschiedene Vergoldertechniken für die verschiedensten Untergründe. Wenden Sie sich bitte mit Ihrer Anfrage an mich!

 

Wie lange hält eine Blattvergoldung?

Sehr gut angefertigte Blattvergoldungen im Außenbereich halten auf exponierten Grabsteinen und Denkmälern mindestens 20 Jahre. Sind die Stücke nicht direkter Bewitterung ausgesetzt, halten die Vergoldungen gut 100 Jahre und länger.
Gut gepflegte Vergoldungen an Rahmen und Figuren im Innenbereich halten mehrere Jahrhunderte.
Zur Pflege Ihrer Kunstwerke berate ich Sie gern in meiner Werkstatt.

 

Wie halten die Blattmetalle am Untergrund?

Für die Haftung zum Untergrund benötigt der Vergolder die klassischen Malerbindemittel, wie Leinöl, Gelatine, Eigelb, Eiweiß, Wachse und unter Umständen moderne Dispersionsklebemittel.
Die Untergrundvorbereitung muß wie im klassischen Malerhandwerk sehr sorgfältig ausgeführt werden, damit die Endbeschichtung mit dem Blattmetall die beste Haftung erhält.

 

Was kostet die Restaurierung eines Rahmens?

Es gibt in meinem Handwerk nur individuelle Angebote, da jeder Rahmen auch individuell angefertigt ist.
Der Preis richtet sich hauptsächlich nach der verwendeten Technik, dem verwendeten Metall und der Anzahl der Fehlstellen. Ich erstelle Ihnen gern ein kostenloses Angebot!
Ihre zu restaurierenden Stücke sind in meiner Werkstatt in den besten Händen. Seit meiner Lehr- und Studienzeit nimmt die Restaurierung einen wichtigen Platz in meiner Arbeit ein. Jedes Stück wird von mir mit Bedacht und in enger Abstimmung mit meinen Kunden bearbeitet. Meine Kunden nehmen auch sehr gern mein Angebot zur Zwischenbegutachtung Ihrer Kunstwerke in Anspruch. So können Sie sich am besten ein Bild vom Restaurierungsverfahren und meiner Qualitätsarbeit machen.
Beispiele für Rahmenrestaurierungen finden Sie in der Galerie meiner Webseite

 

Vergolden Sie auch Schmuck, z.B. Ringe, Ketten, Broschen u.a.?

NEIN, denn ich bin keine Goldschmiedin.
Für die galvanische Vergoldung oder Restaurierung von Schmuckstücken wenden Sie sich bitte an eine Goldschmiedewerkstatt.

 

Bieten Sie auch Kurse an?

Nein, leider nicht.

 

Wieviel kostet ein Blatt Blattgold?

Im Moment liegt ein Blatt Blattgold in der Größe 8 x 8 cm bei ca. 1,80 Euro.
Der Goldkurs schwankt auf dem Weltmarkt stark und der Verbrauch pro m² kann je nach Technik oder Struktur des Untergrundes beim Vergolden mit Blattgold sehr unterschiedlich sein.

 

Wie geht man mit dem modernen Klebemittel Anlegemilch um?

Anlegemilch ist ein modernes Klebemittel auf Dispersionsbasis. Es hat eine dauerhafte Klebekraft und wird von mir NICHT in der Restaurierung eingesetzt.
In meiner Werkstatt stehen die historischen und klassischen Bindemittel auf Leinöl- und Gelatinebasis im Vordergrund. Mit diesen Bindemittel lassen sich differenziertere Oberflächenerscheinungen in meisterlicher Qualität erreichen.
Anlegemilch oder umgangssprachlich „Vergoldermilch“ ist ein relativ starkes Klebemittel und es ist eher für Schlagmetalle ( wie Messing, Kupfer, Aluminium ), die dicker als echtes Gold sind, geeignet.
Handhabung:
Auf einen nicht saugenden Untergrund trägt man die Anlegemilch mit einem Pinsel auf, läßt diese ca. 20 min antrocknen und legt das Schlagmetall mit Einmalhandschuhen an den Händen auf und drückt es gut an. Dabei ist ein Reiben zu vermeiden, vorerst wird das Metall nur angedrückt. Nach zwei Tagen können Metallüberstände abgerieben werden.
Schlagmetalle müssen mit Lacken vor Oxidation geschützt werden, wenn eine optische Veränderung des Metalls erst einmal nicht gewünscht ist. Eine Nachoxidation ist leider nie auszuschließen, da jeder Lack auch im Laufe der Jahre durchlässig wird.